15.03.21

Die Zeit (II)

„Nichts ist das ewig sei, kein Erz kein Marmorstein.“ (Andreas Gryphius)

Die Zeit © Foto: Heike Kistner

 

„Die Uhr tickt.“ „Die Zeit läuft.“ Es gibt sie zuhauf, diese Redensarten, die sich mit dem Verrinnen der Zeit beschäftigen. Dieses Thema treibt den Menschen von jeher um und schlägt sich seit Jahrhunderten in unserer Kultur nieder. Insbesondere in der bildenden Kunst des 17. Jahrhunderts, in dem die Menschen durch den 30jährigen Krieg und Pestepidemien extrem gebeutelt und sich ihrer Vergänglichkeit in hohem Maße bewusst waren, gibt es viele sogenannte Vanitas-Stillleben. Bücher, Geld und Schmuck zeigen, wie flüchtig unsere irdische Existenz ist. Sanduhren und verlöschende Kerzen versinnbildlichen unsere Sterblichkeit. Dass Krisenzeiten große Ängste auslösen und die Menschen zum Nachdenken über den Sinn ihres irdischen Lebens und Wirkens anregen, erleben wir aktuell wieder ganz besonders stark. Corona und der Klimawandel sind zwei Themen, die uns bewegen, weil sie die Existenz der gesamten Menschheit unseres Planeten bedrohen. Dennoch bringt der Mensch trotz der anhaltend entmutigenden Meldungen und Ereignisse immer wieder die Kraft auf, sich gegen sein Schicksal aufzulehnen, sich einzusetzen und zu handeln. Resignation ist seine Sache nicht. Das ist eine wirklich gute Nachricht.

Ich wünsche Ihnen eine behütete, hoffnungsvolle Woche.

Ihre Heike Kistner

1. Vorsitzende des Kirchengemeinderates